Zweitausendelf
Gelaufen ist das alte Jahr.
Es brachte viele Härten.
Dem Bürger ist inzwischen klar,
ihn wird nun viel erwarten
von allem, was in Tausend-zehn
bundesweit ist schon geschehn
an zweifelhaften Moritaten
der Politik- und Finanzakrobaten.
Gelaufen ist im alten Jahr
so vieles unter Tränen.
Der Bürger hat nun keine Lust,
gestauten Frust gar noch zu zähmen.
Er will, das alles besser wird.
Zurück soll Freude kommen.
Die, glaubt er, habe ihm bereits
der Vater Staat genommen.
Gelaufen ist in Wahrheit auch,
was Bürger schockt und fremdet.
Sie fühlen sich nur unter Druck
und wer so lebt, den schämt es,
trotz Arbeitsfleiß und Niedriglöhnen
sich stimmungsmäßig auszusöhnen
mit Sparprogrammen, Wirtschaftskrise.
Die Politik kriegt kalte Füße!
Gelaufen ist dort in Berlin
so viel entgegen Bürgerwillen,
dass sich im neuen Jahr wird zeigen,
wozu nun diese nicht mehr schweigen.
Was kümmert da noch alter Schnee!
Es ist der neue, der tut weh.
Kommt dieser reichlich von ganz oben,
unten manche Schlachten toben.
Gelaufen ist dann, was schon war.
Neues stellt sich anders dar:
Aller Schnee wird sehr begrüßt.
Solang er weiß ist, gilt versüßt
eiskalte Pracht wie Zuckerwatte,
die man auch schon vorher hatte.
Danach erst wird die Sache dumm:
In Schneematsch laufen wir herum.
Herzliche Grüße zum neuen Jahr!
Es wird kein gutes, das ist klar.
©byskb31.12.2010