Das Elend zuhause ...
Der Versuch eines neuartigen Gedichtes.©skb2014
Am 1. Advent zur Nachmittagsstunde
sitzt die Familie in trauter Runde
und sagt sich endlich im Kerzenschein:
Heute wollen wir ganz besinnlich sein.
Das Jahr ist alt und krümmt sich sehr.
Der Sack Probleme im Rücken wiegt schwer.
Die sind gewachsen von Tag zu Tag.
Doch keiner Abtragung prophezeien mag.
So sitzen Vater, Mutter und Kinder
am Tisch, erwarten den frostigen Winter
und außerdem eine Zeit voller Sorgen.
Für`s Essen müssen Geld sie sich borgen.
Es reicht schon lange nicht mehr herum.
Deswegen bleibt es am Tische recht stumm.
Der Vater geht nur noch drei Tage zum Job,
dann ist er entlassen und noch leerer der Topf.
Die Mutter ist krank, wird nicht mehr gesund.
Doch da sind die Kinder und auch noch ein Hund.
Der Nachwuchs, sehr jung, weiß schon Bescheid:
In ihrer Familie gedeiht nur das Leid.
Das erste Lichtlein in diesem Advent
ist auch das letzte, wenn es verbrennt.
Danach wird es kalt in allen Stuben.
Das spüren die Mädchen und auch die Buben.
Die Mutter schenkt allen vom Tee noch ein.
Sie hantiert sicher im Kerzenschein.
Der Vater bemüht sich um ein glattes Gesicht.
Doch so richtig gelingt ihm das gar nicht.
Die Kinder malen mit Fingern am Tisch,
neben den Tellern sind die Spuren noch frisch.
In ihren Augen stapeln sich Tränen,
die purzeln heraus beim ersten Mal Gähnen.
Die Kerze wird kürzer, ihr Schein schimmert matt.
Doch ist sie als Einzige am Tisch wirklich satt.
Drum leuchtet sie in die armen Herzen hinein:
Es wird besser für euch und Weihnacht wird sein!
Die Botschaft lagert im Raum zwischen allen.
Sie möchte so gern der Familie gefallen.
Aber diese weiß nicht, was sich ändern könnte
bis die Mutter stirbt und der Vater kriegt Rente.
„Vielleicht überlegt sich der Nikolaus,
kommt er dieses Jahr in unser Haus,
dass er am besten uns mit sich nimmt …“
Ein ganz harter Satz, aber er stimmt.
Das jüngste der Geschwister spricht ihn so aus.
Ganz ohne Schnörkel, die Wahrheit - ein Graus!
Was dann geschieht, das wissen wir nicht.
Von draußen durch`s Fenster gibt`s keine Sicht.
Der erste Advent ist nun schon vorbei.
In Folge sind es nur noch drei ...
Adventsonntage bis zum Weihnachtsfest
und hinten nach des Jahres Rest.
©skb2014
Rein vorsorglicher Hinweis: Für alle Inhalte dieser Webseite/n gilt das deutsche Urheberrecht. Weitere Informationen im IMPRESSUM. (skb)