Signalton E
Wir machen in aktueller Zeit eine niedere soziale Sprache sogar im Business noch salonfähig.©skb
Lebt der Mensch lange genug, sieht
er mit den Augen einer Libelle, hört wie eine Fledermaus und riecht wie ein Aal. ©skb
Überlegung III
Die größte Sünde ist, dass der Mensch sich erdreistet, auch für alles, das er nicht selbst schuf, einen materiellen Wert zu bestimmen und damit nach den Sternen greift, die er nicht leuchten läßt. ©skb
Schlechte Manieren
Das ICH in unserm Sprachgebrauch,
dem mangelt`s auch.
Bisher stets hervorgehoben,
um den Nimbus zu beloben,
führt inzwischen die Verwendung
öfter auch zu jäher Endung
guten Ausdrucks im Verständnis,
wenn voran zu aller Kenntnis
nur das ICH besprochen wird,
was logisch gleich zur Unart führt,
sich selbst stets davor zu verbeugen,
um so vor allem anzuzeigen:
ICH will.
ICH kann.
Die ICH-Manier so um sich greift,
dass sie dabei den Anstand streift,
von dem jedoch zu allen Zeiten
gefordert wird, im Ton zu meiden,
was dazu beiträgt auszusehen
als könnte niemand mehr bestehen,
ohne sein ICH als erstes Wort.
Egal der Satz, steht ICH nicht dort
am Anfang, dann klingt alles mies,
das sich dahinter auch noch liest.
ICH darf.
ICH mag.
Im Business es ist längst präsent,
das ICH bestimmt dort jeden Trend.
Es wird gehört und auch gelesen,
als sei es immer so gewesen.
Ein Zwang entsteht, sich so zu geben
und damit scheinbar hochzuheben,
dass rücksichtslos vom Tische fällt,
was doch wirklich wichtig zählt.
Daraus entstehen Einlassungen,
dem ICH zum Nachteil abgerungen.
ICH soll.
ICH muss.
Dem ICH in unserm Sprachgebrauch
gebührte wieder Anstandsbrauch.
©skb2016